Rider Interview - Jair Hoogland
Ein Interview mit Jair Hoogland.
Wir haben uns mit Jair über das Leben im Allgemeinen, seine Leidenschaft fürs Radfahren und seine Saison unterhalten.
Wenn dich ein Fremder bitten würde, dich in einem Satz zu beschreiben, was würdest du sagen?
Ich bin Jair Hoogland, gerne mit dem Fahrrad unterwegs und immer auf der Suche nach neuen Abenteuern.
Was bedeutet Bikepacking für dich?
Die bessere Frage wäre, was mir das Radfahren bedeutet. Nun, eine ganze Menge. Nachdem ich angefangen hatte, mit meinem Rennrad zu fahren, wurde ich süchtig. Ich mag es, neue Straßen und Gegenden zu erkunden. Deshalb bin ich immer weiter und öfter gefahren. Irgendwann entdeckte ich das Bikepacking, das mir die Möglichkeit gab, noch weiter zu fahren und mehrere Tage unterwegs zu sein, ohne eine Runde zu drehen, sondern von A nach B zu fahren und noch mehr zu sehen und entdecken.
Welche Art von Bikepacking gefällt dir am besten?
Im Moment konzentriere ich mich auf Bikepacking-Rennen, ich fahre aber auch gerne für mich.
Das Tolle an den Rennen ist, dass ich mich mehr anstrenge, weniger schlafe und versuche, in Bewegung zu bleiben. Es ist noch abenteuerlicher, als einfach nur ins Ungewisse zu fahren. Dadurch gerät man in Situationen, in die man normalerweise nicht geraten würde. Wenn man zum Beispiel spät nachts in Hotels eincheckt, kann das zu sehr lustigen/schrägen Interaktionen mit Menschen führen.
Andererseits fahre ich auch gerne schöne Strecken und fahre sie entspannt, damit ich die Umgebung genießen kann. Meistens, wenn ich solche Touren mache, überlege ich mir ein Thema. Zum Beispiel plane ich die Fahrt entlang der Frontlinie des Ersten Weltkriegs. Außerdem fahre ich gerne an den Grenzen von Ländern und Provinzen entlang.
Wie trainierst du für Rennen und Veranstaltungen?
Ich fahre im Durchschnitt 5 oder 6 Tage pro Woche. Ich gehöre einer Trainingsgruppe an, die für Gran Fondo's trainiert und trainiere mit ihnen zweimal pro Woche. Meistens mache ich an diesen Tagen das Training mit höherer Intensität. An den anderen Tagen fahre ich nur und entspanne mich. Ansonsten versuche ich, jeden Monat eine lange Tour zu machen. Ich fahre gerne und oft Rad und versuche, ein Gleichgewicht zwischen intensivem Training, langen Ausfahrten (die ich eigentlich am liebsten mag) und entspannten Ausfahrten zu finden. Ich denke, es ist wichtig, eine gute Abwechslung zu haben und verschiedene Dinge zu tun.
Wie handhabst du dein Zeitmanagement?
Die Zeit ist begrenzt. Da ich selbständig bin, habe ich den Vorteil, dass ich meinen Urlaub und meine Freizeit selbst planen kann. Manchmal kann ich tagsüber radeln und abends arbeiten. Ich fahre alle meine Kilometer draußen, aber mit der Flexibilität, die ich manchmal habe, kann ich genau diesen einen schönen Tag in der Woche als freien Tag planen - im Idealfall.
Wie planst du deine Rennen?
Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Rennen. Jedes Jahr kommen neue hinzu, sodass es eine große Auswahl gibt. Ich selbst möchte nur an Radrennen teilnehmen, bei denen kein Windschattenfahren erlaubt ist. Da fallen einige Rennen schonmal weg. Außerdem ist mir der Abenteuerteil wichtig. Ich fahre lieber an unbekannte Orte. Vorzugsweise dorthin, wo ich die Sprache nicht kenne. Mir hat es sehr gut gefallen, beim Transcontinental Race in Osteuropa zu fahren. Das war der härteste Teil, aber auch der, wo das Abenteuer am größten war. Auf meiner Bucket List stehen deshalb das Race Around Rwanda und das B-Hard Ultra Race.
Ich habe derzeit zwar nur ein Rennrad, aber ich denke, wenn ich Rennen fahre, die nicht auf Asphalt stattfinden, wird meine Liste noch länger. Pläne für die Zukunft...
Wie sieht deine Vorbereitung aus?
Das Training ist ein Teil der Vorbereitung, ein anderer Teil ist, sein Rad und seine Ausrüstung zu kennen. Ich plane immer vor einem Rennen mir die Strecke anzusehen und die Ausrüstung dort zu testen. Es gibt immer etwas am Setup zu verbessern. Und zu guter Letzt muss man seine Route kennen. Versuche, die Gegend kennenzulernen, in der du fahren wirst, und wie weit das von deinem Schreibtisch aus möglich ist. Das hilft bei der Entscheidungsfindung im Gelände.
Wie ist deine Saison 2022 verlaufen?
Im Jahr 2022 habe ich nur das Transcontinental Race gemacht. Für dieses Ereignis war ein ganzes Jahr eingeplant. Ich hatte gehofft, unter den ersten 20 zu landen, es wurde aber nur der 30. Platz. Das Ergebnis war nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber am Ende ist das nur eine Zahl. Es war toll, dort draußen zu sein, ich habe es sehr genossen, und das ist der Hauptgrund, warum ich mich auf dieses Abenteuer eingelassen habe. Ich habe so viele tolle Orte gesehen, Freundschaften mit anderen Fahrern geschlossen und blicke mit viel Freude darauf zurück.
Was sind deine Pläne für das nächste Jahr?
Ich habe mich für drei Rennen angemeldet:
- The Unknown Race
- Mittelgebirge Classique
- Three Peaks Bike Races
Außerdem werde ich wahrscheinlich auch ein paar schöne, lange Ausfahrten machen. Ich mache immer Pläne, zu viele, um sie alle zu verwirklichen. Dann bin ich immer offen für verrückte Ideen.
Was ist deine Superkraft?
Vor allem wenn ich auf dem Fahrrad sitze, kann mich kaum jemand in schlechte Laune bringen. Selbst nach tagelangem Fahren, Müdigkeit und Schlafmangel ist es schwer, mich mürrisch zu machen.
Vielen Dank für deine Zeit und deine spannenden Antworten Jair. Es war schön, dich näher kennengelernt zu haben. Viel Erfolg für deine Saison 2023.
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