Bikepacking-Abenteuer durch Europa

Bikepacking-Abenteuer durch Europa

Ein Gastbeitrag von 'Highlights & Lavender'

Es gibt Momente im Leben, in denen eine Idee einen einfach nicht mehr loslässt. Unser Bikepacking-Abenteuer begann genau so. Inspiriert von unserer Zeit auf dem Te Araroa in Neuseeland, wo wir eine kurze Strecke mit dem Mountainbike fuhren, fragten wir uns:

Wie wäre es, vier Monate auf dem Gravelbike zu verbringen?

Mit dem Minimalismus, den wir bereits beim Weitwandern verinnerlicht hatten, wollten wir diese Philosophie auch auf zwei Räder übertragen. Keine klassischen Taschen, sondern leicht und aerodynamisch sollte es sein. Da kamen wir an CYCLITE nicht vorbei!

Der Start: Von Gibraltar nach Dänemark

Am 1. April 2024 flogen wir nach Málaga, bauten unsere Bikes zusammen und starteten voller Vorfreude in La Línea de la Concepción. Die ersten Kilometer führten uns entlang der Mittelmeerküste auf dem EuroVelo 8 – doch dann passierte es:

Plötzlich befanden wir uns auf einer Autobahn!

Autos hupten, Fahrer riefen uns unverständliche Dinge zu – ein klares Zeichen, dass wir hier definitiv nicht hingehörten. So schnell es ging, nahmen wir die nächste Ausfahrt und fuhren weiter auf schmalen Seitenstreifen hinter den Leitplanken – gespickt mit Glasscherben. Ein holpriger Start! Doch bald wurde es ruhiger, und wir genossen menschenleere Promenaden, das Meeresrauschen und sahen sogar Steinböcke auf den Klippen.

Pannen gehören dazu

Nach den sonnigen Wochen in Spanien empfing uns Frankreich und die Schweiz mit Kälte und Regen – eine ungewohnte Umstellung. Doch die Freude, Freunde vom Te Araroa wiederzusehen, machte alles wett.

Nach einem Zero Day in der Schweiz tauschten wir unsere Ausrüstung:
✅ Schutzbleche für die kommenden Etappen
✅ Eine kleine Luftpumpe als neues Luxus-Item

In Deutschland und Dänemark machte uns ein undichtes Tubeless-Ventil zu schaffen – ständiges Nachpumpen war nötig. Als Notlösung zogen wir einen Aerothan-Schlauch ein, der uns über mehrere Etappen rettete.

Dänemark überraschte uns mit Holzunterständen mitten in der Natur, in denen wir übernachten konnten. Eine geniale Möglichkeit, spontan zu entscheiden, wo wir schlafen – bis auf die Zeckenplage, die uns jedes Mal nach einem kurzen Gang durch das Gras stressen ließ.

Nach 5000 km setzten wir schließlich von Frederikshavn per Fähre nach Göteborg über – bereit für das nächste große Abenteuer: Skandinavien.

Skandinavien: Der hohe Norden

Kaum in Schweden, erlebten wir erneut Trail Magic:

Ohne Schlafplatz in Sicht fanden wir auf einem kleinen, nur für Mitglieder zugänglichen Zeltplatz freundliche Aufnahme. Die Leute versorgten uns mit Wasser, Stühlen und reaktivierten sogar die Dusche – nach sieben Tagen ohne Haarwäsche war das eine echte Wohltat!

Die Nebenstraßen in Schweden waren meist schottrig, was uns großen Spaß machte. Wenig Verkehr, endlose Wälder, glitzernde Seen – und rasante Downhills, die uns nie langweilig wurden.

Pannen, die perfekt getimed sind

In Luleå befand sich der letzte Bikeshop für 1.000 Kilometer. Nur 50 Kilometer später riss Lavenders Schaltkabel! Ein Bus brachte uns zurück zum Bikeshop – Glück im Unglück, denn in der Wildnis wäre das eine echte Herausforderung geworden. Danach hatten wir immer Ersatz dabei.

Je weiter wir nach Norden kamen, desto wichtiger wurde die Versorgungsplanung. Nach einem kurzen Abstecher durch Finnland und einer Begegnung mit einer Mückenplage erreichten wir schließlich Norwegen – das Nordkap war in greifbarer Nähe!

Letzte Etappe zum Nordkap

Auf den letzten 400 Kilometern durch die raue Landschaft sahen wir mehr Rentiere als Menschen. Der Gegenwind wurde heftig, der Regen ließ uns frieren – und dann kam auch noch der berüchtigte Nordkap-Tunnel.

Kurz vor dem Ziel riss eine Windböe 'Highlight' von der Straße – sie hatte versucht, die letzten Meter mit der GoPro festzuhalten. Nach 7.500 km und 84 Tagen standen wir am Nordkap!

Der peitschende Wind ließ uns nicht lange verweilen – es war Zeit für den Rückweg.

Der Rückweg: Die Atlantikküste Norwegens

Um den Tunnel zu vermeiden, nahmen wir die Hurtigruten-Fähre nach Oksnord. Ab jetzt folgten wir dem EuroVelo 1 entlang der norwegischen Küste – 2.600 km Richtung Bergen.

Die Lofoten verzauberten uns mit weißen Sandstränden und türkisblauem Wasser. Natürlich durfte ein Sprung ins eiskalte Polarmeer nicht fehlen! Doch die Idylle hatte ihre Schattenseiten: zu viele Camper, die das Radfahren auf den engen Straßen mühsam machten.

Norwegen zeigte sich abwechslungsreich:
🚴‍♂️ Unzählige Fähren
🚴‍♂️ Steile Anstiege und rasante Abfahrten (bis zu 79 km/h!)
🚴‍♂️ Ein lustiges Rennen – 'Lavender' gegen ein Rentier

Aber es gab auch Frustrationsmomente. Verpasste Fähren um Sekunden, sodass wir einmal zu viert in einem winzigen, aber beheizten WC-Häuschen auf die nächste Abfahrt warten mussten.

Der letzte Abschnitt führte uns von Bergen über den legendären Rallarvegen nach Oslo – eine spektakuläre alpine Route, die unser Abenteuer perfekt abrundete.

Nach vier Monaten, 10.500 Kilometern und unzähligen Erlebnissen rollten wir endlich in Oslo ein. 🎉

Fazit: Bikepacking verändert dich

Vier Monate voller intensiver Erfahrungen haben uns gezeigt, dass die besten Abenteuer oft ungeplant entstehen. Es waren nicht nur die beeindruckenden Landschaften, sondern vor allem die Menschen, die uns unterwegs geholfen haben, die dieses Abenteuer so besonders gemacht haben.

Und wenn uns jemand fragt, was das Wichtigste auf so einer Tour ist?

➡️ Ein zuverlässiges Setup – leicht, funktional, kompromisslos
➡️ Flexibilität und Offenheit für das Unerwartete
➡️ Und immer ein Ersatz-Schaltkabel dabeihaben! 😉

Lust auf dein eigenes Bikepacking-Abenteuer?
Schau dir unser Setup an und starte dein nächstes Abenteuer mit CYCLITE! 🚴‍♀️🌍

Danke für euren Beitrag 
Highlights & Lavender!


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